Geschichte des Mallinckrodthofes
Der große Hof - so wurde das Oberhaus früher genannt - blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Er ist vermutlich die Keimzelle von Nordborchen, um den sich die anderen Höfe angesiedelt haben.
Der Hof war ursprünglich freivererbliches Gut und gehörte den Paderborner Bischöfen.
Adelige Familien belehnten ihn.
Die ersten bekannten Besitzer waren die Herren Driburg im 14. Jahrhundert. Nach dem Aussterben der Familie belehnte der Erzbischof Dietrich von Köln 1430 die Brüder von Oeynhausen mit mehreren Gütern, darunter auch der Hof in Nordborchen.
Bereits 1684 wurde das eindrucksvolle Fachwerkhaus auf den Fundamenten eines älteren Gebäudes erbaut, wobei es sich der Überlieferung nach vermutlich um eine Burg handelte.
Das barocke Anwesen mit Herrenhaus wurde seit 1872 von der Familie Mallinckrodt genutzt.
Umgeben von einer Gräfte und mit Blick auf das Annetten-Tempelchen, in dem die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff an ihrem Werk "Judenbuche" gearbeitet haben soll, kann man sich auch heute noch vorstellen, wie damals die anliegenden Stallungen sowie das Schmiede-, Kutscher- und Brauhaus voll Leben gefüllt waren.
Nachdem die Hofanlage über Jahrhunderte hinweg vererbt und verkauft wurde, erwarb 1911 die örtliche wirtschaftliche Frauenschule das Gut und begann nach einigen Umbauten ein halbes Jahr später mit der Lehre landwirtschaftlicher Haushaltskunde.
Seit 2005 ist der Mallinckrodthof nun in Besitz der Gemeinde Borchen.
Heute kann der ehemalige Wirtschaftsgarten über die kleine Brücke über die Gräfte, östlich des Haupthauses erreicht werden. Weiter südlich gelangt man zu einer weitläufigen Grasfläche mit altem Baumbestand. Die Obstbäume dort ernährten früher die gesamte Anlage. Der erhaltene Felsenkeller im Park wurde sogar noch bis vor einiger Zeit zur Lagerung der Ernte genutzt.
Der Mallinckrodthof steht heute unter Denkmalschutz.
Textquellen:
Norborchener Häuser und Familien v. Konrad Lüke
www.mallinckrodthof.de
www.wikipedia.de
www.borchen.de